Artikel in AIS-Studien Jahrgang 15, Heft-Nr. 1 (2022)

Supermagd: Arbeitsaneignung im Niedriglohnsektor im Ländervergleich

Antonia Kupfer

Zusammenfassung

Im vorliegenden Beitrag wird ein Konzept der Arbeitsaneignung vorgestellt, das die Subjektperspektive Beschäftigter eingebettet in soziale Kontexte erfasst und analysiert. Damit geraten strukturelle Einflüsse auf die Art und Weise wie Beschäftigte ihre Arbeit wahrnehmen, bewerten und bewältigen in den Blick. Am Beispiel von Supermarktverkäufer_innen in Deutschland und den USA wird das Konzept mit seinen drei Dimensionen sozialer Status der Tätigkeit, Gebrauchswert und Tätigsein entfaltet. Ihr Beschäftigtenanteil ist hoch und – nicht erst in der Corona-Pandemie – systemrelevant. Auf der Grundlage zweier kontrastierender Fälle werden Thesen zur unterschiedlichen Arbeitsaneignung in einem ausgewählten Niedriglohnsektor vorgestellt. Im Ergebnis wird deutlich, dass Arbeitsaneignung in Deutschland im Vergleich zu den USA arbeitnehmerinnenfreundlicher stattfindet. Für eine Verbesserung von Lebensverhältnissen sind daher politische Veränderungen und nicht subjektive Anrufungen erforderlich.

Title (english)

Supermaid: Work Appropriation in the Low-Wage Sector in a Country Comparison

Abstract (english)

This paper presents a concept of work appropriation that captures and analyzes the subject perspective of employees embedded in social contexts. Thus, structural influences on the way employees perceive, evaluate and cope with their work come into focus. Using the example of supermarket clerks in Germany and the USA, the concept with its three dimensions of the social status of the occupation, use value and being active is developed. Their share in the workforce is high and - not only during Covid-19 pandemic - essential. Based on two contrasting cases, theses on the different appropriation of labor in a selected low-wage sector are presented. As a result, it becomes clear that labor appropriation in Germany is more employee- friendly than in the USA. Therefore, political changes rather than subjective appeals are needed to improve living conditions.

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