Artikel in AIS-Studien Jahrgang 13, Heft-Nr. 2 (2020)

Wandel und Persistenz beruflicher Exklusionsprozesse in der chemischen Industrie: Zur sozialen Schließung von Tätigkeitsfeldern über das Ungleichheitsmerkmal Geschlecht in historischer Perspektive

Anna Horstmann

Zusammenfassung

Der Beitrag untersucht den Wandel von In- und Exklusionsmechanismen von Frauen aus der Chemieindustrie von 1900 bis 1990 in einem interdisziplinären unternehmens- und epochenübergreifenden Vergleich anhand des Konzepts der sozialen Schließung nach Max Weber. Um die soziologische Theorie der sozialen Schließung von Berufsfeldern jedoch für die Sozialgeschichte nutzbar zu machen, bedarf es einer Operationalisierung dieses Konzepts. Mithilfe der Dimensionen der sozialen Ungleichheit zwischen den Geschlechtern nach Nancy Fraser können Schließungs- und Wandlungsprozesse über einen langen Zeitraum miteinander in Bezug gesetzt und nachvollzogen werden. Anhand einer Fallstudie zu Chemikerinnen und Laborantinnen in der deutschen Chemieindustrie zwischen 1900 und 1990 wird exemplarisch skizziert, wie sich Webers Theorie für eine interdisziplinär angelegte Sozialgeschichte praktisch umsetzen lässt.

Title (english)

Change and persistence of professional exclusion processes in the chemical industry: On the social closure of career fields throug the inequality characteristic of gender in a historical perspective

Abstract (english)

This article examines the change in the mechanisms of inclusion and exclusion of women from the chemical industry from 1900-1990 in an interdisciplinary cross-company and cross-epoch comparison based on the concept of social closure according to Max Weber. In order to make the sociological theory of the social closure of occupational fields usable for social history, this concept needs to be operationalized. Based on Nancy Fraser’s dimensions of social injustice between the sexes, processes of closure and change can be related to each other and traced over a long period of time. Using a case study of female chemists and laboratory assistants in the German chemical industry between 1900 and 1990, it is shown how Weber's theory can be put into practice for an interdisciplinary social history.

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