Artikel in AIS-Studien Jahrgang 1, Heft-Nr. 1 (2008)

Crowdsourcing und der Arbeitende Konsument

Frank Kleemann, G. Günter Voß, Kerstin Rieder

Zusammenfassung

Der Beitrag beschäftigt sich mit dem Phänomen „Crowdsourcing“, also mit dem Outsourcing unternehmenseigener Aufgaben an die Internetöffentlichkeit. Crowdsourcing ist eine der jüngsten Entwicklungen im länger währenden Prozess des Wandels der Beziehung zwischen Unternehmen und Konsumenten. Der dabei neu entstehende Typus Konsument, der Arbeitende Konsument, stellt traditionelle Ansichten darüber, was Konsumenten sind und wie sich diese verhalten, grundlegend infrage. Es gilt also, das herkömmliche Rollenverständnis – der Kunde ist „König“ und agiert eher passiv – zu hinterfragen. Konsumenten werden gegenwärtig immer mehr zu Mit-Arbeitern, die einzelne Schritte des Produktionsprozesses übernehmen, wobei der Prozess letztlich immer unter Kontrolle der Unternehmen bleibt. Der vorliegende Beitrag kategorisiert auf der Grundlage einer genaueren Definition von „Crowdsourcing“ die Erscheinungsformen und differenziert diese von angrenzenden Phänomenen. Abschließend werden die potentiellen (positiven und negativen) Folgen von Crowdsourcing für die zukünftige Organisation von Arbeit diskutiert.

Title (english)

Crowdsourcing and the Working Consumer

Abstract (english)

This paper investigates the phenomena of "crowdsourcing," or the outsourcing of tasks to the general internet public. Crowdsourcing is one of the most recent developments in the longer process of change in relations between firms and consumers. During this process, a new type of consumer has emerged – called here "the working consumer" – who competes with older conventions about what consumers are and how they should behave. In the conventional role, consumers were passive "kings" to be waited upon. Now, consumers are becoming more like co-workers who take over specific parts of the production process, whereby this process ultimately remains under the control of a commercial enterprise. This article seeks a more precise definition of crowdsourcing, catalogs some of its forms and differentiates them from peripherally related phenomena. It ends with a discussion regarding potential consequences (both negative and positive) of crowdsourcing for the future organization of work.

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