Artikel in AIS-Studien Jahrgang 5, Heft-Nr. 2 (2012)

Eigensinnige Professionalität? – Zur Bedeutung „beruflicher Identität“ im Kontext von Subjektivierung

Christiane Schnell

Zusammenfassung

Der Beitrag greift einen in der Debatte um die Subjektivierung von Arbeit bislang vernachlässigten Aspekt auf. Im Kern geht es um jene Dimensionen von Beruflichkeit, die sich nicht aus den Anforderungs- und Organisationsstrukturen des Arbeitsmarktes ableiten, sondern auf berufsbiographischen Prägungen, Wissensbeständen und antizipierten Werten basieren. Hierfür werden Ansätze der beruflichen Sozialisationsforschung aufgegriffen und auf den gesamten berufsbiographischen Verlauf erweitert. Eröffnet wird ein Zugang, der berufliche Identitäten in ihrer Entwicklung und auf der Basis aufgeschichteter Erfahrungen im Kontext feldspezifischer Voraussetzungen zu rekonstruieren ermöglicht. Professionssoziologisch inspiriert werden Bedingungen der Wertschöpfung und Leistungserbringung sowie die fachliche Wissensbasis und berufskulturelle Prämissen als sozialisatorisch relevante Faktoren berücksichtigt. Illustriert wird dies anhand empirischer Beispiele, die sich aus sich dynamisch wandelnden und von starken Ökonomisierungstendenzen gekennzeichneten Dienstleistungen rekrutieren.

Title (english)

Individual professionalism? – On „professional identity“ in the context of the subjectification of work

Abstract (english)

The article addresses a more or less neglected aspect of the German debate about the subjectification of work. It is focussed on the dimensions of professionalism not deriving from organizational structures and requirements of the job market but from working experiences, knowledge and anticipated values during individual working biographies. Therefore, approaches on the professional socialisation are revisited that open up an analytical perspective on professional identities in a field’s specific framework. Furthermore, sociology of professions suggests taking into consideration the conditions of value creation and performance, the disciplinary knowledge and professional cultures for the purpose of the reconstruction of working identities. This is illustrated by some empirical examples taken from fields of work which are in particular characterized by dynamic transformation and increasing economisation.

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